Daugavpils und die Einsamkeit
Konnte nicht einschlafen, naja, irgendwann ging es doch noch.
Morgens gefrühstückt und mich gefreut, dass das Wetter im Moment so gut war, die Sonne schien.
Der Ami ist Richtung Riga, dann Richtung Mongolei gefahren, geflogen. Aber irgendwie über Moskau mit dem Zug? Ich habe es nicht richtig verstanden. „Für mich wäre das ein Traum in die Mongolei zu reisen, aber zu Hause ist ja auch ganz toll, naja.“
In dem Hostel sind noch 2 Personen, die sich ein Zimmer teilen. Ein Russe und ein Inder, beide unterhalten sich auf englisch. Ich teilte mit den beiden nur ein „Hello“, nicht mehr, nicht weniger. Der Russe hat einen sehr spießigen Gesichtsausdruck, ich mochte den irgendwie nicht, obwohl ich nicht kannte. Ich nannte ihn dann einfach nur Spießer, irgendeinen Namen musste er ja haben.
Duschen und kurz in die Stadt sollte es gehen. Ich bräuchte Badelatschen und 2 neue Sport-Shirts, da meine total verblichen sind.
Erst im 2. Einkaufszentrum war ich auch erfolgreich. Der hat mir auch den Atem verschlagen: Anfangs recht klein, nur 2 Etagen, doch dann kam die Einkaufspassage, ähnlich wie ein Bazar mit allem drum und dran. Es wurde einfach eine riesige Halle an das Einkaufszentrum angebaut. Viele kleine Läden, aber leider keine Billigklamotten. Gefühlt 70% mit Frauenkleidern. Mit einem Rock konnte ich aber nicht viel anfangen.
Als ich mich auf der Toilette umzog, ist mir wieder mal aufgefallen, dass einige Kerle oft ihre Pisse nicht spülen, zudem hapert es mit der Zielvorrichtung, so dass ich tierisch aufpassen musste, dass mir nichts auf den Boden fällt und wegschwimmt. Den Müll könnte die auch in die Mülleimer und nicht 3 Meter daneben werfen. Über das Händewaschen spreche ich erst gar nicht. Tut mir Leid liebe Putzfrauen!
Ich machte wieder einen Fehler, ich ging in ein falsches Restaurant Essen:
Salat, riesiger Teller mit einem Hauch an Salat/Gemüse mit kleinen Keksen.
Hauptspeise war wieder was experimentelles. Tiefer Teller mit bisschen Fleisch und Kartoffeln, aber leider zu wenig für mich.
Ich ging zur Zitadelle. Auf dem Weg ein bekanntes Bild, nämlich Plattenbauten. Die kenne ich noch alle aus meiner Kindheit, schön finde ich die immer noch nicht
Daugavpils
Daugavpils ist mit ca. 100.000 Einwohnern die 2. größte Stadt Lettlands. Hier leben über 50% Russen, ca. 19% Letten, und 14% Polen. Aus dem Grund wird auch überwiegend Russisch gesprochen. Dennoch sprechen viele dort auch Englisch.
Die Innenstadt ist halt wie jede andere, aber nicht hässlich. Man kann die ganze Stadt auch an einem Tag erkunden, außer wenn man sich noch Museen oder ähnliches anschauen möchte.
Am Interessantesten ist die Zitadelle 2 Kilometer von der Innenstadt entfernt.
Diese wurde Anfang 1800 erbaut und ist nahezu vollständig erhalten geblieben. Der Zutritt ist für jeden offen.
Außen sind gut die Mauern zu erkennen
Während im Inneren ein für mich komisches Bild herrscht. Zu erst fallen die Häuser im sowjetischen Stil auf
Dann stehen dazwischen tatsächlich Plattenbauten, wo auch Leute drin wohnen
Anhand der Straßennamen erkennt man wohl wer wo anzutreffen war
Weiter gehts:
Ich war beim Ukrainer essen, Soljanka Suppe + Hauptspeise und einem Bier für 8,45 EUR. Das Essen war super! Dennoch sollte es wohl ein 3 Gänge-Menü sein. Der Laden heißt Ukraina Hatka, ca. 5 Minunten von dem Hostel entfernt. Leider kann die hübsche Bedienung kein Englisch.
Das Dosenbier wird hier auch als 1 Pinte angeboten, das sind 0,568 Liter. Die Biere haben so wie in Polen knapp über 5% Alkohol.
Persönliche Gedanken:
Am späten Nachmittag kam natürlich wieder die Einsamkeit. Dennoch hatte ich kein richtiges Heimweh, nur meine Freunde würde ich gerne mal sehen und was mit denen machen. Sonst möchte ich nicht heim, Schlafmangel und kaum Zeit fürs Leben.