GEIL Teil 1
Ich habe ca. 7 Std. gut geschlafen (nicht 5 – 6 wie zu Hause). Wieder über die Arbeit geträumt, zum Glück nicht direkt, war also ok.
„Eine Woche um, möchte echt nicht heim.“
An diesen geht es nach Tipps von Aivo Richtung Rõuge, Haanja und Ruusmae. Anschließend habe ich beschlossen, die Grenze nicht über eine langweile Schnellstraße (A2) zu überqueren, sondern über kleine Landstraßen. Es sollte also Lettland erreicht werden!
Übernachten wollte ich bei Alūksne (Lettland). Ich hoffte, dass ich dort einen günstigen Zeltplatz finden würde. Ich dachte, dass es ca. 60 km mit den kleinen Umwegen von hier wären. Aber diese Umwege sollte ich unbedingt fahren, meinte Aivo.
Es ging los, leider war der Wind recht stark und hoffte dass der mal auf meiner Seite sein würde. Bewölkt war es auch noch dazu.
Die Fahrt war am Anfang vom Gegenwind geprägt, war also nicht auf meiner Seite. Aber diese kleinen Landstraßen sind so was von schön!
In Rõuge frühstückte ich erstmal am See und genoss die Stille.
Anschließend fuhr in den großen Park (Ööbikuorg) der Stadt. Dort sind Museen zu sehen, ein ganz kleiner Wanderweg, etwas an Architektur, Geschichte und schöner Natur zu sehen. Eintritt bezahlt man dort nicht (meine ich zumindest, ich habe nichts bezahlt).
Zudem wird doch noch handgemachte Kleidung und auch nach traditioneller Weise selbsthergestelltes Essen und Trinken angeboten. Zum Beispiel der Schinken (den ich probieren dürfte). Dieser wird mehrere Tage (3 – sogar 7, ich habe unterschiedliches gehört) in der Sauna getrocknet. Es schmeckt unheimlich gut und ist wirklich sehr zaaaart.
Ebenfalls kann man dort auch Käse und Getränke kaufen, die ebenfalls auf traditioneller Weise hergestellt wurden.
Das Holz dieser Tische und Bänke ist Eiche, so wie früher halt.
Estoniens Mutter (Eesti Ema), die in die Zukunft schaut und dabei glaubt, dass das kleine Land dennoch überleben wird.
Wer also vor Ort ist, UNBEDINGT BEIDES BESICHTIGEN!!!
Hier wird gerade mein Haus gebaut, allerdings muss mir noch aussuchen, wohin es transportiert werden soll
Wer dem mit Rad unterwegs ist, erst Eesti Ema, dann in den Park fahren, nicht so wie ich andersherum. Sonst darf man den Berg 2x hinauf fahren und beim 2. Mal fährt man sogar am Park nochmal vorbei!
Die Strecke zwischen Rõuge und Haanja war einer der schönsten. Kleine Seen, schöne Kurven und alles wunderschön vom Wald bewachsen. Diese Strecke macht einfach nur Spaß („ja, auch mit dem Tretroller, obwohl es hin und wieder Rauf und Runter ging, durfte schieben“).
Kurz hinter Haanja biegt man rechts Richtung Ruusmae ab. An der Kreuzung winkten mir viele Autofahrer zu.
Kurz darauf soll das Dach Estlands sein. Ein kleiner Hügel mit einem Turm. Dort angekommen, wurde ich befragt und fotografiert, stellte am Restaurant meinen Roller ab und es ging den Hügel hinauf zum Turm. Kurz vor der Kasse fiel mir auf, dass ich meine Brieftasche vergessen habe. Also runter und wieder rauf.
Die wollen tatsächlich 4 EUR für das Besteigen des Turm und 6 EUR wenn man mit dem Fahrstuhl fährt. Es gab einige Touristen dort, war ja auch Samstag.
Kurze Info zum Berg: Der Suur Munmägi, der höchste Berg in Baltikum, befindet sich in Estland, im Landkreis Võru in Haanja. Der Berg erhebt sich 317,6 m über dem Meeresspiegel, samt dem Aussichtsturm 346,7m. Von hier aus hat man eine Aussicht auf die Landschaft im Radius von 50 km. Im Turm befindet sich die Exposition.
Runter vom Turm, noch mal paar Leuten zu gewunken und weiter ging es Richtung Ruusmae.
„Mein Grinsen ging mir immer noch nicht aus dem Gesicht, ich glaube ich war glücklich oder so. Tommy, die Strecke wäre war für dich und dein Moped!“
Über die ganze Strecke im Baltikum konnte ich eines meiner Lieblingstiere beobachten, den Storch. Einfach schöne Tiere.
Ok, es reicht mit den Fotos, ist ja hier kein Foto-Stream hier. Mehr gibt es bei Flickr auf meinem Album.
Dann kam ich in Ruusmae an und wurde direkt von Vladimir angesprochen.
Dort war zufällig „Tag der Polen“ mit verkleideten Leuten und einer anschließender Diskothek.
Ich sollte bleiben, meinte Vladimir, aber ich wollte noch unbedingt weiter und zudem gab es dort keine gut Schlafmöglichkeit für mich, außer für ein bezahltes Zimmer in dem Gasthaus, wo die Veranstaltung statt fand und das wollte ich nicht.
Kurz zu dem Gasthaus: Es wurde 1603 von dem Polen Stanislaw Rogosinsky gebaut. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann das über die Rogosi-Seite machen (http://www.rogosi.ee/de/rogosi-mois-2/)
Danke Vladimir für die tollen Fotos und die Infos!!!
Es ging weiter, leider über Schotterwege mit Hoch und Runter. Grinsend, weglaufend von Bremsen und schiebend ging es über Dörfer wie Hurda oder Luutsniku. Kurz noch mal jemand nach dem Weg gefragt. 2 Männer saßen unter einem schattigen Vordach und tranken langsam ihren Wodka (das wäre so wie hier Bier, also es heißt nicht direkt saufen, etc.)
Die Grenze kam immer näher
Tja, dann kamen ein paar Schilder, mehr nicht. Aber mein Gefühl war großartig. Erste von 3 Etappen habe ich geschafft und das auf einem Tretroller, ich war stolz auf mich.
Dann machte ich noch ein paar alberne Fotos und weiter ging es in Lettland!
„Mir fiel auf, dass ich immer alberner wurde, aber was soll man denn sonst machen wenn man so alleine war? Was ich während der Fahrt für Posen hingelegt habe, ich hoffe das hat keiner aufgenommen.“
„Vielen Dank Estland für die Natur und deine Menschen. Ich hoffe der EUR kriegt euch nicht klein! Estland verabschiedet sich von der besten Seite, tolles Ende, Sonne schien, alles super!“
Weiter geht es in Lettland…