Tag 13

Regen und Dreck

Konnte nicht einschlafen und irgendwann Nachts wachte ich später auf und konnte für 1 – 2 Std. nicht mehr einschlafen.
Wetter war nicht so toll, aber es regnete morgens zum Glück nicht mehr. Dennoch ist alles bewölkt, windig und relativ kühl. Das Zelt ist von außen total nass. „Das wird auf jeden Fall eine schmutzige Angelegenheit der Abbau.“
Dreck, Schlamm und alles Feucht. Ich packte es dennoch zwischen all den Mücken alles zusammen und weg war ich.

Ich wollte über Višķi fahren, dann die Schnellstraße Richtung Daugavpils nehmen.
Kurz nach dem Camping-Platz sehe ich auf der anderen Straßenseite einen richtigen Backpacker. Ja, mein erster, endlich mal jemand persönlich kennen lernen der durch die Welt streift, so hat er den ersten Eindruck gemacht und ich also voller Hoffnung hin.
Er ist Spanier und hasst Religionen, liebt aber Jesus. Er wandert umher und diskutiert mit den Menschen über Jesus. Dann betete er für mich. War aber ganz nett, mochte meine Energie, leider sprach er zu viel über Jesus. Dennoch danke für die Gebete, vielleicht bringt mir das was positives.
„Aber ich finde es Klasse, dass er seinen Weg geht, egal wie verrückt er für die meisten sein mag, er zieht es durch. Raus aus dem System und rein ins eigene Leben, dafür kann ich ihn loben, diesen Schritt gemacht zu haben, Klasse!“

Der Weg ging weiter hoch und runter, aber zum Glück auf dem Asphalt.
Endlich in Višķi angekommen kaufte ich dort Brot und Käse für insgesamt 1,50 EUR. Man konnte dort sehen, dass das Dorf eher ärmer war, dennoch stand ein kleiner Junge in der Ecke mit seinem Smartphone. Diese Krankheit ist also auch schon in den Dörfern zu finden. Zum Glück war er wenigstens draußen.

Ich war ja schlau und wollte die nächste Abkürzung zur A13 nehmen. Leider ging es ca. einen Kilometer recht steil bergauf. Der Weg war aus Schotter und mit dicken Traktorspuren versehen. Ich konnte nur schieben und Bremsen verjagen, davon gab es nämlich reichlich. Fliegen habe ich bisher gar nicht erwähnt, diese stören zwar nur, fliegen dennoch gerne in alle Öffnungen rein. Scheiß Landwirtschaft. Fahren war recht schwierig, da meine Taschen gerne aushakten und es bergauf zu hart wäre. Dann endlich oben angekommen ging es langsam weiter, zum Teil mit schieben, da der Weg zu meine Billigausrüstung nicht gut geeignet ist.

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Ich bin inzwischen gefühlt zum 10. Mal ganz oben angekommen.

Auf der A13 ging es dann mit 16 – 20 km/h im Nieselregen weiter Richtung Daugavpils.

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Die Stadt war Anfangs nicht gerade einladend, aber welche ist das schon. Plattenbau von ca. 10 Etagen, aber auch welche mit nur 5. Man sieht auch einige Schornsteine im Hintergrund, kein toller Anblick halt. Keine Lust gehabt davon Fotos zu machen, warum auch immer.

Die Innenstadt dagegen ist viel interessanter. Allerdings würde ich keine Kirchen mehr fotografieren, es gibt einfach zu viele davon. Man sah aber mehr den russich-orthodoxen Einfluss.

„Als ich das hier schrieb, saß ich in der Innenstadt im Restaurant. Dort bestellte ich mir eine Tomatensuppe und eine Hauptspeise.
Die Tomatensuppe kam auf einem riesigen Teller, die war mit Schrimps und kalt. Kalt ist nicht schlimm, aber warum Schrimps?
Als Hauptspeise gebratene Ente mit Pommes, dabei kann man doch nichts falsch machen, dachte ich mir. Das Essen kam mit Kirschmarmolade oder was auch immer das gewesen sein mag, als Soße über der Ente. Wie so nicht gleich Salzgurke mit warmer Schokolade und Parmesan mit Bockwurst und Ei. Oh man, ich bin zu einfach gestrickt.“

Nach dem „Essen“ hätte ich noch eine Pizza vertragen können, aber ich wollte nicht übertreiben. Ich fuhr in ein Hostel, was ich mir im Restaurant ausgewählt und gebucht habe. Ich war echt gespannt, was mich dort erwarten würde.

Im Hostel war ich alleine mit einem US-Amerikaner, der irgendwie in der Ukraine arbeitet, aber mit dem Rad unterwegs ist und mit dem Flieger am nächsten Tag in die Mongolei, warum auch immer, flog. Ziemlich chaotisch alles.

Ich fand das Hostel in Tartu schöner. Dieses kostete mich dafür nur 10 EUR pro Nacht, in Tartu 13..

Daugavpils hat über 50% Russen, ca. 19% Letten, und 14% Polen, ich konnte als gespannt sein.

Nach dem tollen 12 EUR – Essen im Restaurant holte ich mir im Geschäft noch für 3 EUR richtiges Essen. Dazu noch Salzstangen, die so was von intensiv schmecken, wow!
WIFI ist im Hostel vorhanden, allerdings ist die beste Verbindung nur in der Küche.
Das Wetter sollte eher nass werden.

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