Ich blieb hier in Tokaj, ich wollte ein paar Kleinigkeiten erledigen und mir die Gegend ein wenig anschauen.
Die polnischen Nachbarn fahren heute Tiszaújváros, wir frühstückten zusammen und dann waren sie auch schon weg. Mein MP3-Player habe sie zum Glück aufgeladen.
Ich wollte mich heute nach Weinen, Internet-Cafe wegen weiterer Route und einem Geschäft für Lebensmittel umsehen. Falls noch Kraft und Bedarf besteht, die Gegend anschauen.
Ich schickte die Postkarten ab und besorgte mir was zum Trinken. Leider fand ich kein Internet-Cafe, sondern wieder mal nur WIFI-Zugänge. War deswegen ein wenig sauer, alles basiert nur noch auf diese komischen Smartphones. Bei der Akademie in Tokaj sagte man mir, es sei nur für Mitglieder zugänglich. Vielleicht habe ich ja bisschen fertig ausgesehen, so dass die mich nicht reinlassen wollten 😀
Zum Glück konnte mir ein Freund aus Deutschland helfen und mir einen recht guten Weg Richtung Košice (Norden, schon in Slowakei) sagen.
Die Stadt (über 4000 Einwohner) an sich ist recht klein, aber ganz nett. Viele kleine Cafes und Lokale. Ein 3 – 4 Tage Urlaub wäre aber völlig ausreichend für diesen Ort. Man hätte alles gesehen.
Es ist aber dennoch eine reine Touristenstadt. Bekannt ist sie natürlich wegen des Weins.
Schade finde ich, dass dort ein Hauptverkehrspunkt ist, es fahren sehr viele PKWs und LWKs durch die Stadt.
Ich saß und lag am Zelt und ruhte mich aus, irgendwie war ich erschöpft und motivationslos. Es ist mein 11. Tag und ich merkte, dass ich doch eine längere Pause bräuchte. Ob es an der Einsamkeit oder doch einfach nur körperlichen Erschöpfung lag, weiß ich nicht.
Aber so alleine war natürlich nicht, ich lerne neue Zeltnachbarn kennen, ein poln. Pärchen die mit ihrem Auto auf dem Camping-Platz waren. Sie haben auch ihre Fahrräder dabei, sie wollte Richtung Balaton fahren.
Ich überlegte recht lange und schaute mir immer wieder die Karte an, wie lange ich noch brauchen würde um die Slowakei zu überqueren. Ich war noch knapp über 300 km weg von Krakau, das wären ca. 8 – 10 Tage Fahrt über die Berge. Dann müsste ich noch irgendwie wieder nach Deutschland kommen. Aber so lange Urlaub habe ich auch nicht mehr. Ich beschloss die Slowakei leider nicht mehr zu überqueren. Ich würde Richtung Kosice fahren und dann schauen wie es weiter geht, irgendwie komme ich schon von dort nach Krakau. Es war schon der 05.08. und am 18.08. müsste ich wieder auf der Arbeit sein. Zudem wollte ich noch 2 Tage in Krakau bleiben und müsste noch irgendwie nach Hause kommen. Das war alles mir ein wenig zu knapp.
Ich überlegte mir dann von Košice nach Nowy Sącz in Polen zu fahren. Von dort hätte ich ca. 100 km, was 2 Tage fahrt bedeuten würden.
Ich ging in ein Restaurant und bestellte mir ein Zunderfilet vom Rost mit Pommes. Als Nachtisch auf Empfehlung des Nachbarn Kastanienpüree. Der Fisch kostete 1900 Forint (knapp über 6 EUR). Der Fisch war sehr lecker. Die Nachspeise, die Kastanien mit Sahne und Schokolade ebenfalls sehr lecker, aber auch sehr süß.
Auf eine weitere Empfehlung des Nachbars kaufte ich noch den Wein Tokaj Aszu. Es soll ein Geschenk sein für die Freunde in Krakau.
Ich kam wieder zum Zelt und hatte einfach keiner Energie noch was zu machen, ging auch nicht mehr auf den Berg.
Der Camping-Platz liegt direkt an der Tisza, man kann dort auch schwimmen gehen oder mit Kanus die Gegend erkunden. Ich hatte aber zu nichts Motivation. Wollte am liebsten nur liegen und schlafen.
So mit ließ ich mir die Fotos vom Berg von der Familie aus Tschechien zu schicken. Vielen Dank auch dafür!
Abends ging ich in das Camping-Restaurant um etwas zu essen. Dort traf ich das poln. Ehe-Paar. Wir aßen dann zusammen und erzählen uns einiges. Ich trank dabei ein Pils 🙂
Doch langsam als es dunkler wurde, fingen an die Mücken zu regieren. Ich sollte allerdings noch meine Fotos zu zeigen. Also gingen wir im dunkeln zurück zum Zelt und zeigte zwischen den ganzen Mücken alle meine Fotos. Danach unterhielten wir uns, leider war ich sehr müde und ging auch schlafen.
1 – 2 Stunden später schlief ich immer noch nicht, da meine Blase voll war (blödes Bier), ich hatte aber keine Lust aufzustehen und hoffte dass ich dennoch einschlafe.
Draußen hörte ich neue Nachbarn die versucht haben im Schweinwerfer ihres Autos ein Zelt aufzubauen. Ich stand auf und ging zur Toilette und sah dass das Polen waren. Also begrüßte ich sie mit einem „Witam“ und ging zur Toilette und später ins Zelt. Ich schlief dann direkt ein. Morgen geht es dann weiter nach Abaújvár, eine Stadt direkt an der slowakischen Grenze, dort soll laut Karte ein Camping-Platz sein.