Der Weg für über eine recht einsame Lanstraße, kaum Verkehr.
Ich versuchte nach Karcag zu kommen. Aber meine Kräfte ließen nach. Ich habe in den letzten Tagen ordentlich Kilometer gemacht, jetzt brauche ich bisschen Ruhe. Die Sonne schien, das war Klasse.
Auf dem Weg sah ich die Leere
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Irgendwie merkte ich, dass ich einfach kaputt bin. Auf der Straße war es recht leise, selten kam ein Auto. Mir war irgendwie langweilig. Ich hörte zu wie meine Schuhe den Boden berührten TUCK und dann das Rollen der Räder über den Asphalt WUSCH, TUCK … WUSCH … TUCK … WUSCH …
Ich kam bis Kisújszállás und sagte mir, das reicht für heute. Suchte mir an einem Thermalbad einen Zeltplatz.
Der Camping-Platz ist recht groß, man kann sowohl Häuschen mieten, zelten, aber auch mit seinem Wohnwagen hier parken. Gleich am Camping-Platz ist ein riesiges Thermalbad mit Volleyball- und Tennisplätzen. Auf der großen Wiese stand ein Zelt, das war meins.
Es waren ca. 3 Familien vor Ort, viele Leute die alles putzen und ich. Die Toiletten und Duschen rochen sehr gut, sehr sauber alles, war sehr zufrieden.
Ging anschließend duschen/Wäsche waschen. Dann machte ich gegen 12 Uhr auf der Wiese eine Auszeit
Schön dass meine Sachen und mein Zelt nach so vielen Tagen endlich trocknen konnten. Mein Handtuch stank allmählich, ich ekelte mich selber das zu benutzen, ich benutze nur das neue. Socken und Schuhe rochen durch die andauernde Feuchtigkeit inzwischen auch. Jetzt konnte alles in der glühenden Sonne trocken. Es war schön heiß.
Damit der Roller nicht abhaut, bindete ich den fest und schaute mir alles noch mal an dem Roller an
Gepäckträger hat einen Riss, ich musste den biegen damit der auf den Roller drauf passt. Muss ich später zu schweißen.
Mein hinteres Schutzblech, muss ich wieder kleben
Leider kann ich nicht lange einfach so liegen bleiben, ich langweilte mich total. Ich kann das einfach nicht und fing an alle möglichen Leute anzurufen, sms zu schreiben oder unsinnige Fotos zu machen
Ich holte mir noch für Kinder diese kleinen Säfte mit Strohhalm. Meine Güte, die sind so was von süß! Aber Zucker brauche ich ja.
Dann ging ich die Stadt. Ich wollte ins Internet um mir weitere Routen anzuschauen. Aber ich fand, wie sonst überall in Ungarn wo ich war, nur diese WIFIs, was sollte ich damit??? Smartphone hält keine 2 Tage aus und einen Laptop konnte ich nicht mit mir rum schleppen.
Ich wurde auf der Suche durch die Stadt hin und her geschickt, bis ich sie allmählich kannte. Ganz nett hier. Das Zentrum/Rathaus wird derzeit renoviert. Ich fand dann den Weg ins Touristen-Info, wo ich auch eine Fahrradkarte für Ungarn erhalten habe und die nette junge Dame mir Internetzugang von ihren PC gewährt hat. Wir unterhielten uns, ich schaute mir die Route für den nächsten Tag an. Schrieb mir paar Notzien auf die Karte, bedankte mich und ging.
So eine Hotel- oder Camping-Anlage oder was das auch ist (wo mein Zelt stand) ist absolut nichts für mich. Fühlte mich dort total unwohl, ich weiß nicht warum. Die Toiletten erhalten aber von mir die Note 1, wow, bin gerne dort hin gegangen 😀
Für den Camping bezahlte ich 2500 Forint (ca. 8 EUR) für die Nacht. Eine weitere Nacht wäre preiswerter, da keine Bearbeitungsgebühren hinzu kommen würden. Aber auf die Preise wollte ich ja eh nicht achten.
Es gibt noch eine überdachte Terrasse mit Kochplatten, wo man sich draußen sein Essen aufwärmen und es auch gleich draußen essen kann.
Gegen 19 Uhr ging ich essen. Wo geht man am besten in Ungarn essen? Genau, zum Chinesen 😀 Ok, ich fand auch die Schnelle nichts anderes.
Ich bestellte mir eine vegetarische Suppe und einen Salat.
Da ich eine vegetarische Suppe wollte, musste ich die Fruchtfliege aus der Suppe fischen.
War ganz ok das Essen, hat mich aber nicht umgehauen.
Ich bestellte auch apple juice (Apfelsaft), bekam ein strawberry juice (Erbeersaft). Egal, probieren kann man es ja. War aber voller Zucker. Ich bezahlte ca. 850 Forint (ca. 3 EUR) für das Essen.
Abends musste ich, wie jeden Tag, früher ins Zelt, da es Mücken gibt.
Als es schon dunkel war, bewegte sich etwas unter meiner Matratze. Ich klopfte mehr mals immer wieder da gegen, doch es bewegte sich weiter was. Da ich dann zu faul war mit den Armen immer wieder auf den Boden zu hauen (lag so bequem) benutze ich den Kopf. Leider lag ich zu sehr am Rand und knallte mit dem Kopf gegen den Boden. Einige Minuten später gigen auch die Kopfschmerzen allmählich weg 😀
Aber es bewegte sich immer noch was. Wahrscheinlich eine Feldmaus oder ein Maulwurf. Ich legte mich dann anders herum hin und wollte schlafen.
Dann hörte ich ein Krabbeln auf dem Zelt und sah plötzlich das:
Das Insekt war ohne Beine ca. 7 cm lang, hatte lange Fühler und war recht schnell. Ich habe keine Ahnung was das sein könnte. Ich habe es aber verjagt. Bin auch kein Bear Grylls, sonst es hätte ich das gejagt und naja, lassen wir das lieber. So hungrig war ich auch nicht.
Ich konnte aber eh nicht direkt einschlafen, ich ölte total, es war einfach stikig und heiß im Zelt. Lüften konnte ich wegen den Mücken nicht. Ich schätze, dass ich gegen 23 Uhr eingeschlafen bin. Lag also ca. 2 – 3 Std und quelte mich in der Sauna.
In der Nacht wachte ich kurz auf, es wurde windiger. Ein Gewitter kam auf. Ich machte das Vorzelt zu und schlief direkt ein. Es hat ein wenig geregnet, war aber nichts schlimmes.