Ich kam sogar in die Zeitung 😀 ICH! Hier der link: www.derwesten.de/…
Es ist meine erste große Fahrt, zuvor lag mein Rekord bei 140 km an einem Tag, die ich gerade eben mit vielen Schmerzen geschafft habe. Ansonsten waren Fahrten von 50 – 80 km üblich, aber auch nur selten. Ein mehrtägige Reise hatte ich noch nie. Nach Fahrten von ca. 80 km hatte ich allerdings nie Muskelkater gehabt. Nach der 140 km – Tour hatte ich nur bisschen weiche Knie, sonst nichts.
Ich wollte ca. 100 km am Tag schaffen, ich dachte, es sei realistisch.
Mit drei 1,5 Liter Plastsikflaschen sollte ich auch für einen Tag gut gerüstet sein. Für Notfälle noch Studentenfutter mit genommen.
Telefon sollte aus sein und nur für Notfälle eingeschaltet werden.
Große Besichtigungen habe ich nicht gemacht, da ich sonst 2 – 3 Wochen unterwegs wäre. Es ging mir nur um die Fahrt.
Jeden Tag am Abend, falls natürlich möglich, überprüfte ich mein Fahrrad, zog Schrauben an, prüfte meine Bremsen. Bei der ersten Tankstelle morgens prüfte ich noch den Reifendruck.
Mein Ziel der Reise:
Natürlich war mein Ziel Deutschland zu überqueren, aber ich wollte auch ein Abenteuer haben und schauen, was ich alles erreichen kann, wie viel ich vertrage und auch was von der Natur sehen. Aber auch nette und unsympathische Menschen kenne lernen.
Ich wollte auch einige negative Moment erleben um zu sehen wie ich reagiere und wie ich zurecht kommt. Gut, in Deutschland kann man kaum Probleme haben, aber ich habe es mir extra bisschen schwieriger gemacht, kein Hotel, kein GPS/Navi, kein Telefon, grobe Autokarten und ein paar Notizen.
Mein Fahrrad:
Ich fuhr auf einem 250 EUR Moutainbike von Decathlon, den ich mit schmalen Reifen und neuen Schläuchen versehen habe. Die Schläuche haben ein Schraderventil, damit man auch auf jeder Tankstelle Luft aufpumpen kann.
Das Fahrrad gefiel mir damals weil das nur 16 kg wiegt. Leider wurde ich kaum beim Kauf beraten und hatte davon keine Ahnung. Also holte ein viel zu kleines Fahrrad für mich.
Ich musste mir ein neues Lenkrad und dazu eine Lenkradverlängerung holen, damit ich das Lenkrad höher stellen kann. Leider konnte ich das nicht so hoch einstellen wie ich es gerne wollte, da meine Bremsleitung zu kurz ist. Neues Lenkrad, weil das alte zu dick war für die Verlängerung.
Um meine Arme auch eine andere Halteposition zu geben, montierte ich noch Lenkhörner dran.
Einen Gepäckträger und da drunter ein Schutzblech, das ich zurecht schneiden musste, damit es da drunter passt, kamen auch noch drauf.
Vor einem Jahr holte ich mir einen Ledersattel von Brooks (ca. 90 EUR), den ich 1 Jahr lang eingefahren habe. Dieser Sattel war für mich sehr wichtig, ich wollte nicht nach 2 Tagen wegen meinem Hintern die Fahrt abbrechen. Es hat sich gelohnt! Kann ich jedem weiterempfehlen. Es ist ein Sattel fürs Leben.
Hinten kamen 2 Taschen und ein dazu passender spez. Rucksack oben drauf. Alles regenfest. So mit war das ganze Gewicht hinten. Ich konnte das Fahrrad vorne ohne Probleme mit einer Hand anheben, es kippte schnell nach hinten.
Ich habe ca. 350 EUR in das Fahrrad reingesteckt.
Equipment:
- zur Navigation einen Autoreiseatlas 2004/2005, Notizen
- Heft und Stift zum Schreiben
- Flickzeug (2 Schläuche, Pumpe, Fahrradschlüssel, Flickzeug, Kette)
- Lampen (Fahrradlampe vorne und hinten, die vordere ist auch eine Taschenlampe, sehr hell)
- Feuerzeug, Schnurr und Taschenmesser
- Brieftasche und ausgeschaltetes Telefon
- Waschzeug (Feuchtigkeitstücher, Zahnbürste, -pasta, Duschgel, Bürste, Sonnencreme)
- Waschzeug fürs zelten (Rasierzeugs, Deo, noch mehr Feuchtigkeitstücher)
- Kleidung (Regenmantel, Unterwäsche, Socken, 2 T-Shirts, 2 kurze Hosen, 1 Paar Schuhe, 1 Paar Sandalen, Strohhut)
- Zelt, Isomatte, Schlafsack
- Extras (Solarladegerät, Lautsprecher, MP3-Player)
- Nahrung (Studentenfutter, fast 5 Liter Wasser)
Pannen:
Durch das Verstellen des Lenkrads musste ich nur meine Vorderbremsen neu einstellen.
Hinterbremse zog ich öfter nach.
Sonst habe ich keine einzige Panne gehabt.
Wer weitere Abenteuer mit mir lesen will, hier sind alle: www.sikoraproject.eu